希特勒青年德语剧本,烟大德语联盟,中古铁骑,整理
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Ein Film von Dennis Gansel
Filmbegleitheft von Franz Günther Weyrich
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Impressum Gesamtverantwortung: Elisabeth Wicki-Endriss / Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. Leitung der Jugendkinotage: Steffi Stadelmann, Marianne Falck Koordination im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Dr. Ernst Wagner Redaktion dieses Filmbegleitheftes: Dr. Andreas Rost Lektorat: Steffi Stadelmann, Marianne Falck Autor dieses Filmbegleitheftes: Franz Günther Weyrich Bildnachweis: Constantin Film (alle Rechte vorbehalten) Layout und Satz: Wolfgang Perez Druck: Verband Druck und Medien Bayern 1. Auflage, München 2005 Printed in Germany ISSN 1860-1294
Vertrieb Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. Pagodenburgstr. 2, 81247 München Tel.: 089 / 811 52 67, Fax: 089 / 81 08 93 45 E-Mail: info@bernhardwicki.de Homepage: www.bernhardwicki.de
„Ichhabeimmerversucht,nichtTheorienundLeitsätzezuverkaufen,sondernLeben, weilichglaube,dassdasdereinzigeWegist,anMenschenheranzukommen, wennsiesichineinemStückLebenwiedererkennen.“ BernhardWicki
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Editorial
»Jugendkinotage – Die Brücke« und Jugendfilmclubs
Grenzen zu überwinden, eine gemeinsame Sprache zu sprechen, vor der Besorgnis erregenden Eskala- tion der Gewalt zu warnen, ist Bernhard Wickis Vermächtnis und Ziel des Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. In unserer multinationalen und multikulturellen Gesellschaft, in der Ausgrenzungen an der Tagesordnung sind, will er Wegbegleiter für Heranwachsende sein, für deren Identitätsbildung und Willensentscheidung gegen jegliche Art von Gewalt und Verfolgung von Menschen anderer geistiger Prägung.
»Film kann die Welt nicht verändern oder verbessern, er kann aber Stimmung schaffen.« (Bernhard Wicki)
Das Medium Film besitzt eine enorme emotionale und suggestive Kraft. Vor allem junge Menschen kön- nen über das gemeinsame Erlebnis Film besonders unmittelbar erreicht werden.
Deshalb hat der Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. unter der Schirmherrschaft von Staatssekretär Karl Freller in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus die »Jugendkinotage – Die Brücke« ins Leben gerufen. Gemeinsam initiieren und unterstützen der Fonds und seine Partner darüber hinaus die Gründung von Jugendfilmclubs.
Schüler aller Schultypen können im Rahmen der Jugendkinotage Filme im Kino sehen, die in unter- schiedlichster Form, sowohl historisch als auch vor aktuellem Hintergrund, inhaltlich stimmige Geschich- ten erzählen und den Umgang mit Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung thematisieren. Die Film- vorführungen werden von Filmemachern und Schauspielern begleitet. Schülersymposien und Filmge- spräche mit Darstellern, Regisseuren und Filmexperten sollen die tiefere Auseinandersetzung mit den Filmen und ihren Themen sowie den Austausch zwischen den Jugendlichen anregen.
In den Jugendfilmclubs schließen sich Schüler – betreut von einem Lehrer – zu eigenverantwortlichen Gemeinschaften zusammen, um sich anhand künstlerisch und thematisch herausragender Filme mit jugendrelevanten Themen auseinander zu setzen. In so einer Gemeinschaft erwerben Schüler wesent- liche soziale Kompetenzen. Sie lernen, selbst Lösungen für Konflikte in der Gruppe zu finden, als Ver- mittler aufzutreten und Eskalation zu vermeiden.
2003 wurden die Jugendkinotage erstmals in München und Nürnberg veranstaltet. 2004 kam als dritter Ort Oberstdorf hinzu. 3.500 Schüler aller Schularten – von der Förderschule, über Haupt- und Real- schule bis hin zu Gymnasien und Berufsschulen – haben sich letztes Jahr mit Filmen wie D IE B RÜCKE , A LASKA . DE und D ER NEUNTE T AG auseinander gesetzt.
2005 gehen die Jugendkinotage in die dritte Runde, in Oberstdorf gibt es den ersten Jugendfilmclub, weitere werden derzeit in München und Nürnberg aufgebaut. Auf dem Programm stehen neben D IE B RÜCKE die Filme D REIZEHN , D IE B LINDGÄNGER und N APOLA .
Die Jugendfilmclubs werden in die Gestaltung der Jugendkinotage einbezogen und übernehmen die Moderation der Schülersymposien. Als Basis sowohl für die Vorbereitung als auch für die spätere Ausein- andersetzung mit den Filmen und den daraus resultierenden Themenbereichen erhalten die Mitglieder der Jugendfilmclubs und die Lehrer der an den Jugendkinotagen teilnehmenden Klassen umfangreiche Materialien (Filmbegleithefte).
2
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Editorial
Über das gemeinsame Erlebnis Film sowohl auf den Jugendkinotagen als auch in den Jugendfilmclubs soll Neugierde für den anderen geweckt werden. »Wenn ich Dich nicht kenne, kann zwischen uns kein Frieden herrschen« – und – »Kinder müssen miteinander reden, nicht nur Politiker«. Das sind Aussagen eines israelischen Jungen und eines palästinensischen Mädchens, die Gültigkeit haben gerade auch in unserem Land. Die Jugendkinotage und die Jugendfilmclubs sollen hierfür die Basis schaffen und zum Forum aktiver, lebendiger Kommunikation werden.
Die Heranwachsenden sind die Zukunft unseres Landes. Sie gestalten eines Tages sein geistiges, sozi- ales und politisches Klima. Was gibt es Wichtigeres, als sie hinzuführen zu einem besseren Verständnis von Demokratie und Rechtsstaat.
Elisabeth Wicki-Endriss
München 2005
3
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Editorial
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Inhaltsverzeichnis
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Credits
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Inhalt
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Stellenwert des Films
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Sequenzprotokoll
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Themen und exemplarische Szenen Historischer Hintergrund
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Nationalsozialismus im Film
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Verführung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Initiation
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
Filmstil Lichtdramaturgie
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Farbdramaturgie
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Montage
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 43 Verfremdung
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Nähe und Distanz
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Bearbeitungsvorschläge
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 – Einsatzmöglichkeiten im Unterricht
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 – Erschließungsfragen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Mediografie
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 47
4
Credits
Land / Jahr
Deutschland 2004
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Credits Laufzeit Bild Ton FSK Altersempfehlung Jugendkinotage Kinostart (D) Verleih
Produktionsstab Produktion Produzenten Gefördert von Regie Drehbuch Kamera Schnitt Musik; Musikalische Themen Produktionsdesign Kostüme Ton Produktionsleitung
Besetzung Friedrich Weimer Albrecht Stein Christoph Schneider Tjaden Hefe Siegfried Gladen Justus von Jaucher Heinrich Vogler Dr. Karl Klein »Karl der Große« Josef Peiner »Peiniger« Gauleiter Heinrich Stein Frau Stein Katharina Torben Send Friedrichs Vater Friedrichs Mutter Jungmann 1 Biologielehrer Weltanschauungslehrer Lateinlehrer
Auszeichnungen ca. 115 min. (Kino); ca. 110 min. (DVD) 35 mm; 1:1,85 (DVD1:2,35/Cinemascope); Farbe Dolby-SRD Freigegeben ab 12 Jahren ab 14 Jahren 13.01.2005 Constantin Film
Olga Film, Seven Pictures Molly von Fürstenberg, Viola Jäger, Harry Kügler FilmFernsehFonds Bayern, FFA – Filmförderungsanstalt Dennis Gansel Dennis Gansel, Maggie Peren Torsten Breuer Jochen Retter Normand Corbeil; Angelo Badalamenti Matthias Müsse Natascha Curtius-Noss Eckhard Kuchenbecker Astrid Kühberger
Max Riemelt Tom Schilling Jonas Jägermeyr Leon Alexander Kersten Thomas Drechsel Martin Goeres Florian Stetter Devid Striesow Joachim Bissmeier Michael Schenk Justus von Dohnanyi Claudia Michelsen Julie Engelbrecht Johannes Zirner Alexander Held Sissy Höfferer Jakob Semotan Michael Gerber Wolfgang Pregler Michael Lerchenberg Prädikat »wertvoll« der Filmbewertungsstelle Wiesbaden Deutscher Filmpreis 2003 – Bestes (unverfilmtes) Drehbuch: Dennis Gansel, Maggie Peren Bayerischer Filmpreis 2004 – Beste Regie: Dennis Gansel 12. Hamptons International Film Festival – Publikumspreis 39. Karlavy Vary International Film Festival – Bester Darsteller: Max Riemelt Viareggio European Film Festival 2004 – Bester Film
5
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Inhalt
Inhalt
N APOLA ist ein Film über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte und zugleich die Geschichte einer Freundschaft: Im Jahr 1942 begegnen sich zwei Jungen – Friedrich und Albrecht – wie sie unterschied- licher kaum sein könnten. Friedrich entstammt dem Arbeitermilieu in Berlin-Wedding, er hat die Schule bereits beendet und soll nach dem Willen seines Vaters eine Lehre beginnen. Groß, kräftig und blond entspricht er wie kaum ein anderer dem NS-Ideal eines arischen Jungen. Doch nicht nur das, er ist ein begabter Boxer, was ihm ein folgenreiches Angebot einbringt. Albrecht hingegen ist nicht nur von der äußeren Statur her das Gegenteil: Schmächtig und dunkelhaarig ist er eher Schöngeist und literaturinte- ressiert als eine Kämpfernatur. Gegen das Verbot seines Vaters verlässt Friedrich heimlich sein Eltern- haus; er gibt dem Werben eines nationalsozialistischen Erziehers und Boxlehrers nach und wird auf der Napola (umgangssprachlich für »Nationalpolitische Erziehungsanstalt«[NPEA]) in Allenstein angenom- men. Dort begegnet er Albrecht, der als Sohn des Gauleiters trotz seiner mangelnden körperlichen Eig- nung bereits aufgenommen ist und eine privilegierte Behandlung genießt. Jene »Schule des Führers« ist der Ort der Annäherung dieser beiden so ungleichen Jungen und zugleich dramatischer Wendepunkt ihrer beider Geschichte. Beide sind konfrontiert mit der Grausamkeit und Unmenschlichkeit nationalso- zialistischer Erziehungsmethoden. Doch während der »Kämpfer« Friedrich dies durchzustehen vermag, zerbricht Albrecht am System wie an der Härte seines Vaters. Erst das Schicksal seines Freundes bringt auch Friedrich zum Nachdenken und ermöglicht ihm eine Entscheidung gegen das System, die zugleich das Ende seiner Jugend bedeutet.
6
Stellenwert des Films
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Stellenwert des Films
Auf den ersten Blick reiht sich N APOLA in die Reihe von Filmen ein, die gerade in jüngster Zeit über die Zeit des Nationalsozialismus zu sehen waren (im vergangenen Jahr etwa D ER U NTERGANG oder D ER NEUNTE T AG ). Was ihn von den genannten wie auch von seinen Vorgängern unterscheidet, ist, dass er sich einem recht unbekannten Phänomen zuwendet, das bislang kaum Gegenstand eines Spielfilms war: den »Nationalpolitischen Erziehungsanstalten« (Napolas), in denen Hitler seine politische Elite für die Zeit nach dem »Endsieg« heranziehen wollte. Von hier aus versucht Regisseur Dennis Gansel so etwas wie eine Innensicht des Nationalsozialismus, seiner Ideologie und seines »Systems« zu entwickeln, in- dem er den geistigen Hintergrund wie die Praxis solcher »Pädagogik« als Spiegelbild des Staates ver- deutlicht. Die bekannten (und filmisch vielfach umgesetzen) Ereignisse und Phänomene (Kriegsereignis- se, der Völkermord an den Juden und das System der Konzentrationslager u.a.m.) sind ein Hintergrund, der oft nur angedeutet wird und den der Zuschauer weitgehend selbst mit einbringen muss, der aber im Blick auf die dargestellten Ereignisse immer präsent ist und sein muss.
Innerhalb dieses spezifischen historischen Kontextes lässt sich N APOLA auch als ein Film über Erziehung und Erwachsenwerden verstehen. Der Schauplatz der Geschichte in einem Internat erinnert an Filme wie Peter Weirs D ER C LUB DER TOTEN D ICHTER oder auch Schlöndorffs Musil-Verfilmung D ER JUNGE T ÖRLESS . Hier wie dort sind restriktive und deformierende Erziehungsstile Kennzeichen des Internatslebens, hier wie dort werden Jugendliche »verbogen« oder zerbrechen am System. Was bei den genannten Filmen aber (mehr oder weniger) Zeitphänomene sind, ist bei N APOLA ein konkretes politisches System, in dem nicht nur Lerninhalte der Ideologie angepasst werden, sondern die gesamte Erziehung auf militärischen Werten gründet und nicht zuletzt ihren Zielen dient.
Als Initiationsgeschichte ist N APOLA zugleich aber auch ein Film über Widerstand gegen Gewalt und Dik- tatur. Er reflektiert die Möglichkeit eines solches Widerstands gegen ein repressives System: Wie und unter welchen Bedingungen ist es hier – gerade jungen Menschen – möglich sich aufzulehnen, zu über- leben ohne zu zerbrechen, der Unmenschlichkeit ein Stück eigene Menschlichkeit entgegenzusetzen, die eigene Würde zu bewahren und sie damit auch als unbedingten Wert jeder ideologischen Destruk- tion entgegenzustellen? Hier werden Verbindungslinien zu anderen Filmen gerade auch der Jugend- kinotage des Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. deutlich (so etwa zu D ER NEUNTE T AG , der im letzten Jahr zu sehen war). Was beide unterscheidet, sind die Perspektiven bzw. die Protagonisten: War es dort ein (erwachsener) katholischer Priester, dessen moralischer Hintergrund in seiner Person stets präsent war, ist es hier ein junger Mensch auf einem Weg, der ihn – trotz allen äußeren Drucks – zu sich selbst finden lässt, wider alle Verführung durch die Macht. In diesem Sinne hat Dennis Gansel als ein Regis- seur der Enkel-Generation (er erzählt in Interviews, dass sein Interesse am Thema durch die Erzählun- gen seines Großvaters geweckt wurde, der selbst NS-Elite-Schüler gewesen ist) einen trotz aller Bedrü- ckung letztlich auch ermutigenden Film geschaffen.
7
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Sequenzprotokoll
Sequenzprotokoll
Das Sequenzprotokoll entspricht der Sequenzeinteilung der vom Verleih veröffentlichten Unterrichtsma- terialien zum Film [vgl. »Mediografie«, S. 48]. So können für die Filmanalyse im Unterricht beide Begleit- hefte parallel verwendet werden, ohne dass es hinsichtlich der Bezugsgröße ›Sequenz‹ Irritationen gibt.
Die weitere Untergliederung der einzelnen Sequenzen erfolgt nach den Orten des Handlungsgesche- hens. Zusätzlich ist der jeweilige filmzeitliche Beginn vermerkt, mit Angabe des Time-Codes, abgekürzt »TC«. Das Sequenzprotokoll beschreibt in erster Linie das Handlungsgeschehen. Thematische und sti- listische Ausführungen finden sich in den folgenden Kapiteln dieses Hefts.
Die Abbildungen sind Erinnerungshilfen, die zum Teil später unter bildästhetischen und dramaturgischen Aspekten wieder aufgegriffen werden. Dennoch werden auffällige formale Eigenheiten gelegentlich auch hier schon angemerkt und sind wie Zusatzinformationen und für das Filmverständnis wichtige Kommentare in eckige Klammern gesetzt; Musik und signifikante Geräusche stehen in geschweiften Klammern. Gesprochene Repliken sind kursiv markiert.
1. TC 0:00:00 – Titelvorspann. {Das Geräusch einer Schippe} In einem dunklen Keller. Ein Junge schaufelt Kohlen. Eine Stimme ruft: »Friedrich! Feierabend!«
2. Boxkampf und Offerte 1
2.1
2.1
2.1 2.1
TC 0:00:17 Der Junge [Friedrich] wäscht sich das Gesicht und schaut in den Spiegel {Musik setzt ein}. Eine Straße, tags. Friedrich steigt auf ein Fahrrad. Ein Mann reicht ihm seine Lohntüte, er bedankt sich. Er fährt knapp an einer Frau (»Mensch Friedrich, pass doch auf!«) und an den Trümmern eines Hauses vorbei durch die Stadt. Insert: »Berlin. Wedding – Spätsom- mer 1942.« Vor einer Halle hält er an und steigt ab. In einer Boxhalle, in der Jungen trainieren. Friedrich zum Trainer: »Entschuldigung, ich bin zu spät.« »Das sehe ich. Was war los?« »Ich war noch arbeiten.« »Dass das wichtig ist, ist dir schon klar...?!« »Ja. – Sind sie das?« Eine Gruppe Jungen in Nazi-Uniform steht am Boxring. Der Trainer: »Napola-Schüler. Unsere neue Elite. Pikfein, was? Na, keine Angst, die kochen auch nur mit Wasser.«
2.2 TC 0:02:10 – Im Umkleideraum. Friedrich bekommt die Box- handschuhe angezogen. »In Ordnung. Das müsste gehen. Und lass dich bloß nicht reizen!« Die Gruppe Napola-Schüler betritt den Um- kleideraum. Friedrichs Kollege steht auf und stößt dabei rückwärts mit einem der Napola-Schüler zusammen. Dieser, in österreichi- schem Tonfall: »Is’ was, Kleiner? Willst du eine auf’s Maul? Du willst doch nicht hässlicher werden, als du eh schon bist!« Friedrich steht auf und schaut den ›Anführer‹ an. »Und du? Was gesagt?
2.2
8
2.2
2.2
2.3
2.3
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Sequenzprotokoll
2.3
Ich hör‘ nix!« DerTrainer kommt herein: »Was ist denn hier los?« Die Napola-Schüler ziehen wortlos ab. Zu Friedrich: »Alles in Ordnung?« Friedrich nickt.
2.3
TC 0:02:53 – Im Boxring. Ein Kampf ist gerade beendet. Fried- rich besteigt den Ring. Letzte Anweisungen des Trainers: »...Und lass bloß die Deckung oben!« Der ›Anführer‹ besteigt als sein Geg- ner den Boxring. Friedrich schaut ihn an. Der Napola-Schüler lächelt überheblich. Unter Anfeuerungsrufen kämpfen beide miteinander, wobei Friedrich zunächst eher in der Defensive ist. Am Boxring be- obachtet ein Mann mit Nazi-Armbinde die beiden interessiert. Nach dem ersten Ansturm wird Friedrich aggressiver und schlägt seinen Gegner an. Als dieser am Seil lehnt, feuert der Trainer Friedrich an: »Schnapp ihn dir! Schlag zu! Jetzt schlag doch endlich zu!« Aber Friedrich schaut wie in Trance auf seinen angeschlagenen Gegner. [Kamerafahrt auf Friedrichs Gesicht] {Außengeräusche und Sprache werden abgedämpft und verstummen dann ganz. Ein pointierter Klang setzt ein, der abrupt abbricht, und die Außengeräusche sind wieder zu hören.} Friedrichs Gegner hat sich erholt und schlägt ihn zu Boden. Der Trainer schaut enttäuscht, während die anderen Napola-Schüler jubeln.
2.4
TC 0:04:05 – In der Umkleidekabine. Friedrich bekommt das blutverschmierte Gesicht gewaschen. Freunde und Trainer trösten ihn: »Hast doch klasse gekämpft!« »Hast dich tapfer geschlagen da draußen. Respekt!« Friedrich lächelt. Der Mann mit der Armbinde betritt den Raum mit Hitler-Gruß: »Ich hab’ den Kampf gesehen. Dein Boxen hat mir sehr gefallen. Wo gehst du denn zur Schule?« »Gar nicht mehr. Ich bin gerade fertig geworden.« »Hast du schon mal ‘was von den Schulen des Führers gehört?« Friedrich schüttelt den Kopf. »Den ›Nationalpolitischen Erziehungsanstalten‹? Ich unter- richte auf so einer Schule Boxen und Deutsch. Auf der Napola in Allenstein. Zur Zeit laufen die Aufnahmeverfahren für das kommen- de Schuljahr. Melde dich doch morgen früh dort. Vielleicht kann ich ja ‘was für dich tun.« Er gibt ihm einen Zettel. »Wie heißt du eigent- lich?« »Friedrich Weimer.« »Ich bin Heinrich Vogler.« Er schüttelt ihm die Hand und sagt lächelnd: »Du hast Talent, Friedrich!« Er verlässt den Raum. Die anderen kommen auf Friedrich zu, klopfen ihm auf die Schulter: »Mensch Friedrich! Det ist die Elite!« »Wirklich?« »Klar! Dort nehmen sie nur die allerbesten!« Friedrich lächelt noch etwas unsicher, während seinTrainer von weitem ernst auf die Grup- pe und Friedrich blickt {Musik setzt ein}.
3. Musterung 3.1
TC 0:05:20 – Vor einem großen weißen Gebäude mit wehen- den Hakenkreuz-Fahnen. In starker Untersicht: Friedrich, der mit dem Fahrrad ankommt. Innen. Er geht an anderen Jungen vorbei, die sich in mit Gittern unter- teilten Umkleideräumen aufhalten und ihm ernst nachschauen.
2.3
2.3
2.3
2.3
2.4
2.4
3.1
9
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Sequenzprotokoll
In der Sporthalle. Friedrich tritt mit nacktem Oberkörper ein. Ande- re Jungen machen unter lauten Anweisungen (»und hopp!«) Kletter- und Turnübungen. Die Kamera umkreist Friedrich, während er lä- chelnd die Szenerie betrachtet. Er schaut sich Fotografien der burg- ähnlichen Schule und ihrer Schüler an, auf denen unter anderem 3.1
3.1
3.1
3.2
3.2
3.2
4.1 auch ein Leichtflugzeug und ein Boxkampf zu sehen sind. Vogler kommt auf ihn zu und begrüßt ihn mit Hitlergruß, den Friedrich erwi- dert. Er schüttelt ihm freundlich lächelnd die Hand: »Schön, dass du gekommen bist. Wir machen erst die medizinische Untersuchung und dann noch ein paar sportliche Tests. Einverstanden?« Friedrich lächelt und nickt. Vogler klopft ihm auf die Schulter: »Dann reih’ dich ein.« Er sieht ihm nach, als er auf seinen Platz läuft.
3.2
TC 0:06:20 – Montagesequenz, die im Wechsel medizinische Untersuchung und sportliche Tests montiert {Musik}. Vermessen des Kopfes – Ringkampf [zunächst aus extremer Auf- sicht] – Herzschlag wird kontrolliert – Kletterseil [zunächst aus der Aufsicht] – Bestimmung der Augenfarbe – Kletterseil. Vogler beob- achtet Friedrich dabei. – Bestimmung der Haarfarbe. – Frage: »Und warum möchtest du Jungmann auf einer der Schulen des Führers werden?« Friedrich: »Weil ich Führer, Volk und Vaterland an einer ver- antwortungsvollen Stelle dienen will.« Der Prüfer nickt lächelnd. – Ergebnis der medizinischen Prüfung: »Nordisch. Klasse 1B.« Seine Akte erhält den Stempel »Tauglich.« {Streicher mischen sich in die triumphal anschwellende Musik.} Der Prüfer, Vogler und Friedrich nicken lächelnd.
4. Familienkrach 4.1
TC 0:07:25 – Straßenzug abends. Friedrich fährt mit dem Fahr- rad vor ein Haus. Er stellt es im Innenhof ab und blickt nach oben: Die vielen Fenster und die Wäsche vor den kleinen Balkonen verwei- sen auf ein Arbeiterviertel. In der Küche. Friedrichs Vater und sein jüngerer Bruder sitzen am Esstisch, als Friedrich einritt. Mutter, vorwurfsvoll: »Wo warst du denn?« »Beim Boxen.« Der Vater: »Um diese Zeit?« Darauf Friedrich nach einem Zögern: »Nein, ich war bei der Aufnahmeprüfung für ei- ne Napola.« Die Eltern reagieren konsterniert. Er zeigt ihnen die Auf- nahmebescheinigung. Der Vater, nachdem er sie gelesen hat: »Da gehst du nicht hin!« »Aber Papa! Das ist die Chance. Da kann ich hin- terher alles werden!« »Auf keinen Fall! Es ist schon schlimm genug, was die in der HJ [Hitlerjugend] aus euch machen. Da gehst du mir nicht auch noch auf so eine Elite-Schule! Du fängst in der Fabrik an, wie abgemacht!« Er steht auf und verlässt die Küche. Friedrich geht ihm nach: »Aber warum denn? Ich könnte Abitur machen und richtig ‘was werden. Du müsstest noch nicht einmal Schulgeld...« Sein Va- ter verpasst ihm eine Ohrfeige: »Du machst es, weil ich es sage! Mit diesen Leuten haben wir nichts zu schaffen! Hast du mich verstan- den!« Friedrich enttäuscht: »Ja, Vater.« Sein Vater schlägt ihm die Tür vor der Nase zu.
4.1
10
4.1
4.1
4.2
4.2
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Sequenzprotokoll
4.3
4.2
TC 0:08:50 – In der Küche. Friedrich kniet am Badebottich, in dem sein Bruder badet. Er streicht versonnen mit dem Finger durch das Wasser. Im Hintergrund ist die Tür zum Nebenzimmer offen, in dem die Eltern sitzen {Leise Radiomusik}. Bruder: »Warum is‘ Papa so sauer?« »Ich gehe auf eine Schule und Papa will das nicht.« »Was für eine Schule?« »Eine ganz besondere! Sie liegt in einer großen Burg. Da gibt es einfach alles: richtige Duschen, ‘ne eigene Boxhal- le, und sogar Segelflugzeuge! Und wenn du damit fertig bist, dann gehörst du zur Elite und brauchst dir um Geld keine Sorgen mehr zu machen.« »Und das will Papa nicht? Aber das hört sich doch toll an!« Friedrich lächelt ihn an.
4.3
TC 0:09:35 – In der Küche. Friedrichs Vater steigt aus dem Bot- tich. Friedrich kommt hinzu und reicht ihm das Handtuch. Er schaut auf das Wasser: »Da komme ich ja schmutziger raus als ich reinge- he...!« »Dann lässt du’s eben.« Er gibt Friedrich ein Schreiben: »Hier ist übrigens deine Aufforderung, dich als Lehrling zu melden. Du sollst nächsten Monat anfangen.« »Nächsten Monat schon!?« »Ja. Dann kommst du mir auch nicht auf dumme Gedanken.«
4.4
TC 0:10:05 – Im Schlafraum. Im Dunkeln steigt Friedrichs Bruder zu ihm ins Bett. Friedrich: »Na, freust du dich schon?« »Ich will lieber hier bleiben!« »Ach Quatsch. Das wird bestimmt ganz schön. Die Kinderlandverschickung ist wie ein Ferienlager. Da musst du auch nicht mehr in den Bunker. Und alle deine Freunde sind bei dir.« Sein Bruder beginnt zu weinen. »He, macht so was ein deutscher Jun- ge...?!« Beide schütteln den Kopf und umarmen sich lächelnd.
5. Abschied von daheim 5.1
TC 0:11:08 – In der Küche, nachts. Die Kamera schwenkt von der offenen Schlafzimmertür, durch die man die Eltern im Bett schla- fen sieht, auf Friedrich, der im Begriff ist, die Wohnung mit einem Koffer zu verlassen. Er legt ein Schreiben auf den Küchentisch. Als er an der Wohnungstür steht, öffnet seine Mutter die Augen. Fried- rich schaut zu ihr, öffnet die Tür und geht. Auf der Straße, nachts. Er geht durch die Stadt {Musik setzt ein} und steigt in einen Laster. Er schläft auf dem Beifahrersitz. Auf einer Landstraße in der Morgendämmerung hält der Laster an. [Überblen- dung] Er fährt weg, Friedrich bleibt am Straßenrand stehen.
5.2
TC 0:12:35 – In Friedrichs Wohnung. Der Vater sitzt am Tisch und liest Friedrichs Abschiedsschreiben. Als die Mutter kommt, reicht er es ihr, steht wortlos auf und geht in den Keller, wo er mit einer Axt auf Friedrichs Fahrrad einschlägt, während die Mutter Friedrichs Brief liest [Parallelmontage]. Aus dem Off: »Liebe Mutti, sei nicht wütend auf mich, aber ich glaube einfach, dass dies die Gelegenheit meines Lebens ist.« Sie weint. »Lieber Vater, deine Unterschrift für die Erlaubnis habe ich gefälscht. Wenn du mich aus der Schule holst, werde ich verraten, was du über die Napola gesagt hast.«
4.3
4.4
4.4
5.1
5.1
5.1
5.2
11
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Sequenzprotokoll
6. Ankunft auf Burg Allenstein 6.1
TC 0:13:20 – Auf der Landstraße. Fahraufnahme mit Blick auf eine grüne Sommerlandschaft. Friedrich in einem PKW, der ihn in Sichtweite der Burg absetzt. Er bedankt sich beim Fahrer. »Nichts zu danken.« Er läuft auf die Burg zu. 6.1
6.1
6.1
6.2
6.3
6.3
6.3 Auf dem Burggelände. Über eine Zugbrücke betritt Friedrich, in kur- ze Hosen gekleidet, den Burghof, in dem schon viele Menschen ste- hen. Die Burg selbst ist von Hakenkreuz-Fahnen umsäumt. {Musik setzt ein} Eltern verabschieden sich von ihren Kindern. Begrüßungen von Schülern untereinander. Fotos werden gemacht. Vogler begrüßt einen Offizier mit Hitlergruß und kommt dann auf Friedrich zu. Wie- der Hitlergruß und Handschlag. »Friedrich. Heil Hitler. Schön, dass du da bist. Na siehst du, hast du deinen Vater doch noch überzeugen können.« »Nein, ich bin einfach gegangen.« Vogler schaut ernster: »Aha. Und von wem stammt dann die Unterschrift?« »Von mir.« »Ist hier nicht so üblich, Friedrich. Ein wahrer Jungmann ist immer ehr- lich und aufrichtig.« Er mustert ihn und lächelt dann: »Naja, das wirst du hier schon lernen. Komm! Ich zeig’ dir erst mal deine Uniform.« Sie gehen in die Burg.
6.2
TC 0:15:35 – In der Kleiderkammer. Vogler: »Einmal einkleiden. Und Sachen, die passen, bitte!« Zu Friedrich: »Es passiert übrigens nicht oft, dass jemand in deinem Alter bei uns aufgenommen wird. Ich hab’ mich sehr für dich eingesetzt. Ich hoffe, du weißt das zu würdigen.« Friedrich erhält Uniform und Helm.
6.3
TC 0:16:25 – Treppenhaus. Vogler zu einem Jungen: »Schnei- der, komm mal her! Das ist Friedrich Weimer. Er ist neu hier und wird auf eure Stube kommen. Zeig ihm bitte alles und mach ihn mit seinen neuen Kameraden bekannt.« Beide gehen alleine weiter. Sie begrüßen sich und Schneider stellt sich mit Vornamen Christoph vor. »Dann zeig’ ich dir als erstes mal die Stube.« Als sie an drei anderen Jungen vorbeikommen, grinst Schneider sie an und sagt: »Na, Hübscher, hab’ jetzt auch einen Vorzeige-Arier!« In der Stube. Schneider zeigt Friedrich sein Bett und seinen Spind und erklärt die Spindaufteilung: »Also, Trainingsanzug und Drillichan- zug unten links. Anstalts- und Ausgeh-Uniform auf den Bügel. Klei- derbürste oberes linkes Fach. Rechts daneben private Kleinigkeiten. Das Käppi kommt auf das braune Hemd, nicht liegend sondern ste- hend. Unten haben wir Handtuch und Taschentücher. Auf den Spind kommt der Tornister. Waschbeutel und Handtuch ist an der Innentür. Okay? Achte darauf, dass alles auf Kante liegt. Sonst kommt der Jungmann vom Dienst und reißt dir alles wieder ein. Den Rest kannst du dann ja alleine. Macht aber einmal Nachtisch.« Friedrich schaut erstaunt: »Wie...?« Schneider lächelnd: »Ach Quatsch, das erste Mal ist natürlich umsonst.« Ein Junge reist die Tür auf: »Los! In 15 Minuten ist die Ansprache!« »Gut, dann zieh dich um. Ich seh‘ dich gleich unten.« Schneider verlässt den Raum.
6.3
12
6.3
6.4
6.4
6.4
N APOLA – E LITE FÜR DEN F ÜHRER Sequenzprotokoll
6.4
6.4 TC 0:17:10 – Auf der Stube. Friedrich beim Einräumen des Spinds. Er schaut auf die Uniform mit Armbinde, atmet zunächst schwer, lächelt dann aber zufrieden. Er bindet sich die Krawatte {lei- se Klavier- und Streicher-Musik setzt ein} und ordnet die Uniform am Körper. Er schaut sich im Spiegel an, salutiert mit Hitlergruß vor dem Spiegel und lächelt, wenn auch unsicher. Er betrachtet ein Foto, auf dem er mit seinem Bruder und seiner Mutter abgebildet ist.
6.5 TC 0:18:08 – Im Versammlungssaal. {Musik setzt sich fort.} Friedrich tritt ein. [Die Kamera folgt ihm von hinten in ununterbroche- ner Einstellung.] Auch die anderen Schüler gehen auf ihre Plätze. Schneider fordert ihn auf, sich zu ihnen zu setzen. [Die Kamera, im- mer noch in derselben Einstellung, schwenkt von Friedrich weg um 180º nach links und erfasst] die Gruppe der Lehrer, die annähernd im Gleichschritt mit dem Schulleiter den Saal betritt. [In Nah- aufnahme] Trommeln werden geschlagen, als der Leiter das Pult betritt. Alle stehen wie auf Kommando auf. Der Leiter schaut in die Runde. »Setzen!« Alle setzen sich wieder, nur Friedrich reagiert etwas langsam. »Jungmannen, Erzieherschaft, ich möchte euch auf das Allerherzlichste zum neuen Dienstjahr 1942 begrüßen. Allen neuen Schülern sei noch einmal ausdrücklich gesagt, dass dies ein Ort ist, an dem ihr ohne Ansehen eurer Herkunft ausgebildet wer- det. Ob Bauern- oder Fabrikantensohn, in dieser Schule seid ihr alle gleich, nämlich die kommende Elite unseres Tausendjährigen Rei- ches! Männer ma...
上一篇:绿化养护用工劳动合同范本
下一篇:蹄疾步稳推进网络强国建设